Heraus zum revolutionären ersten Mai! 18.00 Uhr | Bahnhofplatz | Bern
Rolex für alle - Kampf dem Staat und Kapital
Rolex für alle...
... wir tragen eure Krisen nicht
Auch letztes Jahr war wieder von Krisen geprägt: Nach der Corona-Krise folgten Kriege, Naturkatastrophen, weltweite Fluchtbewegungen und Abschottung dagegen, Mietenerhöhung, Energiekrise, Care-Krise, Umweltkrisen und weitere. Alle diese Krisen führen dazu, dass sich die Schere zwischen arm und reich weiter öffnet: Während beispielsweise die Mehrheit der Mieter*innen nicht mehr wissen wie sie ihre Stromrechnung bezahlen sollen, steigerte die BKW ihren Profit um 75% und schrieb 574 Milliarden Reingewinn im 2022. Seit Beginn Corona-Pandemie hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung laut Oxfam und Forbes fast zwei Drittel des weltweiten Vermögenszuwachses einkassiert. Die 10 reichsten Männer der Welt haben ihr Vermögen während der COVID-19 mehr als verdoppelt. Die reichsten 10 Männer verfügen heute über sechsmal mehr Vermögen als die ärmsten 3,1 Milliarden (3 100 000 000) Menschen. Erstmals seit 25 Jahren haben extremer Reichtum und extreme Armut gleichzeitig zugenommen.
Diese Krisen haben alle eine gemeinsame Ursache: Der Kapitalismus mit all seinen patriarchalen und rassistischen Zwangsinstrumenten. Es ist die Ausbeutung aller arbeitenden Menschen – sei dies nun in Lohnarbeit, Zwangsarbeit, unbezahlte Carearbeit, Subsistenzarbeit usw. – auf der dieses System aufgebaut ist.
Dabei wäre auch eine andere Welt denkbar: Eine Welt, in der nicht nur die Reichsten eine Rolex tragen und ein schönes Leben führen. Sondern eine Welt, in der die Bedürfnisse der Menschen im Zentrum stehen und nicht das Interesse des Kapitals. Wo sich Menschen selbst organisieren und alle genügend zum Leben haben.
Rolex für alle...
... auf zum Arbeitskampf!
In der Pflege herrscht seit Jahren ein Personalmangel, der eine angemessene Versorgung von kranken Menschen verunmöglicht. Dass die Coronakrise weder die Situation der Fachkräfte im Gesundheitswesen verbesserte, noch die Politik zur Einsicht brachte, etwas gegen die prekäre Situation zu tun, ist offensichtlich. Mit Erfahrungsberichten aus dem Pflegealltag, Kundgebungen und einer Initiative wurde von der Politik Veränderungen gefordert. Mit Applaus, Vertröstung und Hohn wurde geantwortet. Jüngstes Beispiel dafür ist die kürzlich beschlossene Schliessung der Spitäler Tiefenau und Münsingen. Die Reaktion der Herrschenden auf die Forderungen der Arbeiter*innen sollte keine Überraschung mehr sein, denn würden den Forderungen Folge geleistet, müssten sie gleichzeitig eingestehen, dass das Gesundheitswesen im kapitalistischen System nicht funktioniert. Solange wir in einem System leben, welches Menschenleben dem Profit unterordnet, wird der Klang der Staatskasse in den Ohren der Herrschenden stets lauter sein als unsere Forderungen. Die einzige Sprache, die unser System spricht, ist die Sprache der Gewalt. Gewaltsam werden Arbeiter*innen ausgebeutet, oder ihnen wird der Zugang zum Arbeitsmark ganz verunmöglicht. Menschen wird der Zugang zu medizinischer Grundversorgung verwehrt und öffentliche Forderungen abgeschmettert. Genug mit den Forderungen, holen wir uns was uns zusteht!
Rolex für alle...
...gegen Krieg, Grenzen & das Lagerssytem
In den Kriegen dieser Welt wie beispielsweise im Krieg von Putin gegen die Ukraine oder dem Angriffskrieg von Erdogan auf Kurdistan führen imperiale, faschistische und nationalistische Interessen zu Flucht, Vertreibung, Tod und weitere Formen der Gewalt auf Kosten der betroffenen Bevölkerung. In (wirtschaftlichen) Krisen, aber auch in florierenden Nationalökonomien, ist die rassistische Abgrenzung zu 'anderen' Arbeiter*innen und das projezieren von angeblichen Problemen auf diese, stets ein bewährtes Mittel um von der Ausbeutung der 'eigenen' Arbeitenden abzulenken und so auch Aufständen vorzubeugen. Diese Taktik des 'Teilen und Herrschen' hat fatale Folgen für Arbeiter*innen auf der ganzen Welt. Während Arbeiter*innen aus dem "Globalen Süden" in der globalen Warenkette des Kapitalismus in gesundheitsschädlichen und unsicheren Arbeitsverhältnissen ausgebeutet werden, wird unseren Genoss*innen gleichzeitig ein Zugang zu ihrem erschaffenen Wohlstand verweigert: An der Festung Europa und anderen stark militarisierten Grenzen dieser rassistischen Welt wird massive Gewalt ausgeübt und es sterben jeden Tag Tausende Menschen. Darüber hinaus erzielen Unternehmen wie z.B. ORS, das unmenschliche Asyllager in der Schweiz betreibt, aus geflüchteten Menschen Profit. Diese Verhältnisse sind kein Zufall und sie sind auch kein Fehler des Systems. Der Kapitalismus baut auf der rassistischen Überausbeutung auf - Daher: Kein Klassenkampf ohne Antirassismus und Antinationalismus.
Rolex für alle...
... Stopp die Ausbeutung der Natur
Die Klimakrise wird immer augenscheinlicher: Die Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre erreichen Höchstwerte. Die letzten sieben Jahre waren die heissesten seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Extremwetterereignisse nehmen zu, die Wälder brennen im Sommer, die Gletscher schmelzen, die Meeresspiegel steigen und bedrohen Lebensräume. Das Wasser wird wärmer, Korallenriffe und Fische sterben in historischem Ausmass. Ganz im Stillen verschwinden seltene Insektenarten wegen dem Einsatz von Pestiziden und weil ihre Lebensräume zerstört werden. Laut Schätzungen des Naturschutzbund Deutschland (NABU) sterben weltweit jeden Tag etwa 150 Tier und/oder Pflanzenarten für immer aus.
Wie bei allen Krisen sind die Auswirkungen der Klimakrise für die ärmsten Menschen besonders dramatisch. Im globalen Süden richten Dürren, Stürme und Fluten die gewaltigsten Schäden an. Die Hauptverantwortlich für diese Krise sind derweil die Grosskonzerne in den (früh) industrialisierten Ländern. Laut Berechnungen von Oxfam verursacht die ärmere Hälfte der Menschheit nur rund 10 Prozent der weltweiten Treibhausgase. Gleichzeitig sind die 10 Prozent reichsten Menschen für 50% der weltweiten Emissionen verantwortlich; das reichste Prozent allein für 15 Prozent. Die kapitalistische Logik hat die Vermehrung von Geld seit jeher über die Bedürfnisse der Menschen und der Natur gestellt, welche die Grundlage für diese Vermehrung bilden. Der Kapitalismus muss gestoppt werden!
Rolex für alle...
... auf zur queerfeministischen Revolution
Häusliche Gewalt, Belästigung am Arbeitsplatz, hohe Suizidrate von queeren Jugendlichen und trans Personen, Feminizide, tätliche Angriffe auf Lesben, Schwule, nonbinäre, trans, agender und queere Menschen, Doppelbelastung durch Lohn- und Carearbeit, sexualisierte Gewalt und Rape-Culture - Gründe für eine queerfeministische Revolution gibt es viele!
Geschlecht wird in unserer Gesellschaft unter anderem immer noch über Arbeit hergestellt und ist damit eng mit der kapitalistischen Produktion verknüpft: Patriarchat und Kapitalismus gehen Hand in Hand. Wir kämpfen daher nicht nur für eine kollektive Transformation der Arbeitsteilung sondern auch für die Abschaffung des Patriarchats sowie der Hegemonie von Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität. Wir wollen nicht nur den gesellschaftlichen Reichtum umverteilen und Ungleichheiten und Gewalt zwischen Geschlechtern abschaffen, sondern auch bürgerliche Konzepte wie die Ehe, die Normierungen von Sexualitäten und die Kontrolle über unsere Körper beenden. Nur wenn auch das Patriarchat bekämpft wird, können wir eine gewalt- und herrschaftsfreie Welt erträumen: Auf zum queerfeministischen Streik!
Rolex für alle...
... Enteignung und Umverteilung jetzt!
Geht es um Prämienverbilligunen, Kitas, Lohnerhöhungen, um die Sicherung unserer Renten, um den Ausbau der Bildung oder der Gesundheitssysteme, um Umweltschutz oder um die Prävention sexualisierter Gewalt, dann sagt der Schweizer Staat jeweils: Dafür haben wir kein Geld. Hingegen rettet der Staat Banken wie die Credit Suisse innert kürzerster Zeit und spricht dafür Beträge in Milliardenhöhe! Banken, die massgeblich in Klimaszerstörung, Waffenfirmen, und die Ausbeutung von Arbeiter*innen und Bodenschätzen im globalen Süden investieren. Wir haben genug davon, wie im kapitalistischen Systsem Gewinne privatisiert werden und Schulden von der Allgemeingeheit getragen werden! Wir haben genug davon wie das Wohlergehen von Banken höher gewichtet wird als das Wohlergehen der Menschen!
Das ganze Debakel um Credit Suisse ist zudem nur ein Beispiel dafür wie das bürgerliche Parlament und die Regierung sich nicht für die Interessen der arbeitenden Menschen sondern für das Kapital einsetzen. Wir müssen uns daher selbst organisieren und uns wehren: Es wären genug Ressourcen für alle da - gestalten wir die Produktionsverhältnisse und die Verteilung von Gütern nach unseren Bedürfnissen. Enteignen wir die Banken und schaffen wir Privateigentum ab: Eine Rolex für alle! Ein gutes Leben für alle!
Wir sagen: Kampf dem Staat und Kapital - Rolex für alle!
Das steht für...
- ... eine Welt, in der der Reichtum unserer Arbeit vergesellschaftet ist, in der es Wohlstand für alle und nicht nur für wenige gibt. Enteignen wir die Mächtigen und verteilen die Ressourcen um, sodass alle genügend zum Leben haben. Produzieren wir die Dinge nachhaltig, gesund, bequem, langlebig und von guter Qualität. Gestalten wir unser Leben gemeinsam nach unseren Interessen und nicht denen des Kapitals und des bürgerlichen Staates: Denken wir Wohnraum, Kindererziehung, Zusammenleben, Bildung, Arbeit, Energie- und Gesundheitsversorgung neu: Selbstorganisiert und anti-autoritär.
- ... eine Welt, in der wir jegliche Form von Herrschaft zerschlagen: Wir kämpfen für eine Welt, in der es keine Hierarchien mehr gibt, in der weder das Geschlecht, die Sexualität, das Aussehen, die Herkunft noch andere Zuschreibungen uns spalten und marginalisieren. In der kein patriarchaler und rassistischer Staat uns vorgibt wie wir zu leben haben. Eine Welt, in der alle Menschen dort leben können wo sie wollen ohne physische und psychische Gewalt zu erfahren. In der es kein Privateigentum und keine Konkurrenz gibt. Eine Welt, in der wir zueinander Sorge tragen und solidarische Beziehungsnetze aufbauen. Alle nach ihren Fähigkeiten, allen nach ihren Bedürfnissen - für eine Welt in der viele Welten Platz haben!
- ...internationale und antinationale Solidarität: Wir solidarisieren uns mit unseren internationalen revolutionären Geschwistern, die teilweise unter Lebensgefahr für eine bessere Welt kämpfen. Wir sehen und lernen von euch, und wir wissen: Unsere Befreiung kann nur eine Gemeinsame sein!
Heraus zum revolutionären ersten Mai!
Communiqué zur revolutionären
1. Mai Demo in Bern
Gestern am gegen 18:00 formierte sich die alljährliche Revolutionäre 1.Mai Demonstration am Bahnhofsplatz Bern. Rund 700 Leute nahmen Teil und zogen - trotz strömendem Regen und martialischem Polizeiaufgebot - in einem lautstarken und kämpferischen Umzug durch Bern. Der Zugang zur Innenstadt wurde der Demo mit einem unverhältnismässig grossen Polizeiaufgebot verwehrt. Damit verunmöglichte die Polizei, dass wir zur offiziellen Mai-Feier der Gewerkschaften stossen konnten, um dort eine Rede zu halten.
Die revolutionäre Demo liess sich aber nicht provozieren und zog während 1,5 Stunden durch Berns Strassen rund um den Bahnhof und durch die Länggasse. Während der Demo wurden mehrere Reden gehalten und tausende Flugblätter an Passant*innen verteilt. Unter dem Motto "Rolex für Alle" setzten wir so ein starkes Zeichen gegen Kapitalismus, Ausbeutung, Grenzen, Klimakrise, Krieg, Rassismus, Patriarchat und Faschismus.
Gemeinsam kämpfen wir für eine Welt, in der viele Welten Platz haben. Wir fordern die Enteignung der globalen Grosskonzerne und Banken und setzen uns für eine Umverteilung der Ressourcen ein. Für ein gutes Leben für alle, für eine Rolex für alle!
Solidarische Grüsse gehen raus an unsere revolutionären Genoss*innen in Basel, Zürich und anderswo, die starker Repression standhalten mussten. ❤️🖤💜
Gestern war nicht alle Tage - wir kommen wieder, keine Frage!